(Dresden, 1. August 2019) Auf Einladung des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft Thomas Schmidt trafen sich heute die Forstministerinnen und -minister aus Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen sowie Bundesministerin Julia Klöckner in Moritzburg bei Dresden und einigten sich auf den „Masterplan für Deutschlands Wälder“. Sie fordern in dieser „Moritzburger Erklärung“ vom Bund 800 Millionen Euro, die in den nächsten vier Jahren gewährt werden, die den Ländern für akute, aber auch langfristige Maßnahmen zum Erhalt des Waldes zur Verfügung gestellt werden sollen. Die „Moritzburger Erklärung“ wurde auch von Bundesministerin Klöckner angenommen.

 

„Die Wälder in Deutschland sind derzeit einer katastrophalen Situation ausgesetzt, die mit den Sturmschäden im Herbst 2017 ihren Anfang nahm, durch die langanhaltende Dürre des vergangenen Jahres verstärkt wurde und sich mit dem andauernden warmen und trockenen Wetter immer weiter zuspitzt“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer, der an dem Treffen teilnahm. „Wir werden die Waldbesitzer auch weiterhin nicht allein lassen in dieser prekären Lage. Unser Ziel ist es, 50 Millionen neue Bäume bis 2030 im Freistaat Sachsen zu pflanzen. Damit leisten wir einen echten Beitrag zur CO2-Bindung und schützen aktiv das Klima. Aber die Bundesländer können die notwendige Hilfe nicht ohne eine deutliche Unterstützung des Bundes leisten. Gemeinsam wollen wir das grüne Gold Sachsens und Deutschlands mehren.“

„Der verheerende Borkenkäferbefall führt derzeit zum Absterben ganzer Wälder. Die Holzpreise sind im Keller. Nicht nur private, sondern auch kommunale und staatliche Waldbesitzer sind mit ihren Ressourcen an ihren Grenzen angelangt. Sie alle brauchen deshalb dringend Unterstützung, wenn wir Wälder mit wichtigen Funktionen für Trinkwasser-, Hochwasser-, Natur- und Klimaschutz und für die Erholung der Menschen nicht verlieren wollen“, sagte Staatsminister Schmidt.

Bundesministerin Julia Klöckner machte deutlich: „Die Bilder der Waldschäden, ob durch Trockenheit, Waldbrand oder Borkenkäfer zeigen: Wir stehen vor einer immensen Aufgabe, die wir alle gemeinsam – Bund und Länder – angehen müssen. Gebraucht wird schnelle, pragmatische Hilfe beim Abtransport von Schadholz und bei der Wiederaufforstung. Das Ziel ist nicht nur die entstandenen Freiflächen wieder zu bewalden, sondern den Wald an den Klimawandel anzupassen. Wir brauchen Mischwälder und Bäume, die an den jeweiligen Standort angepasst sind. Dabei hilft auch unsere Forschung. Ich habe das Thema auf die politische Tagesordnung gehoben. Für die Moritzburger Erklärung danke ich Sachsen und den weiteren vier Länderministern. Sie bestärkt mich darin, die langfristige Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel voranzutreiben. Für September lade ich zu einem ‚Nationalen Waldgipfel‘ ein. Nur mit vereinten Kräften können wir unseren Wald retten: Für uns und für die nachfolgenden Generationen.“

Der „Masterplan für Deutschlands Wälder“ umfasst Vorschläge zu sechs Themenkomplexen „Klimaschutz durch nachhaltige Waldbewirtschaftung“, „Schadensbeseitigung, Walderhalt und klimaangepasster Waldumbau“, „Waldbrandbekämpfung“, “Angewandte Forschung“, „Holzverwendung und Innovation“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung“. In der „Moritzburger Erklärung“ betonen die Minister, dass die Beseitigung der aktuellen Waldschäden und die notwendige Wiederaufforstung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe seien. „Der ohnehin laufende Waldumbau muss noch mehr als bisher auf das sich ändernde Klima ausgerichtet sein. Dabei sind wir auch auf die intensive Forschung angewiesen“, so Staatsminister Schmidt weiter. „Nur so können wir dem deutschen Wald aus der Krise helfen und ihn zukunftsfest machen.“

An dem Treffen der Forstminister haben von Seiten der Länder Ministerin Barbara Otte-Kinast (Niedersachsen), die Minister Peter Hauk (Baden-Württemberg) und Thomas Schmidt (Sachsen), Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann (Nordrhein-Westfalen) sowie der Forstchef aus Bayern, Hubertus Wörner, teilgenommen.

 

Moritzburger Erklärung

   

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