(Markkleeberg, 21. März 2022) Die Energieversorgung ist angesichts der aktuellen Situation, aber auch vor dem Hintergrund des Strukturwandels, in aller Munde.
Dies nahmen die CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Fritzsche und Georg-Ludwig von Breitenbuch zum Anlass, das Kraftwerk Lippendorf zu besuchen. Christian Rosin, Leiter des Kraftwerkes und Jens Littmann, Betriebsratsvorsitzender am Standort der LEAG, erläuterten den Stand der Planung zum Neubau eines Gaskraftwerkes sowie zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.
Hierzu sagt Oliver Fritzsche: „Gerade die aktuelle Situation führt uns schmerzlich vor Augen, welchen Wert der heimische Energieträger Braunkohle für uns hat. Diesen strategischen Vorteil sollten wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Bereits heute wird am Standort in neue Technologien investiert und ich bin froh und dankbar über dieses Engagement für Arbeit, Wohlstand und Versorgungssicherheit in der Region.“
Und Georg-Ludwig von Breitenbuch, welcher lange Energiepolitischer Sprecher der Unionsfraktion im sächsischen Landtag war:„ Der Fortbestand des Standorts in Lippendorf ist gesichert. Vorhandene Strukturen am Industriestandort werden genutzt und die hochqualifizierten Arbeitskräfte haben eine Perspektive. Dies freut mich und bringt Planungssicherheit.“
Seitens der LEAG haben im Herbst letzten Jahres die Planungen zur Errichtung eines Gaskraftwerkes in Lippendorf begonnen. Die Konzeptplanung ist weitgehend abgeschlossen und ein Scoping-Termin bei der Landesdirektion Sachsen in Leipzig hat bereits stattgefunden. Die Detailplanung sowie die anschließende Genehmigungsplanung mit dem Genehmigungsantrag sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Aktuell geht man von der Genehmigungsbekanntmachung im Oktober 2023 aus. Direkt im Anschluss könnte die Investitionsentscheidung getroffen werden, welche natürlich abhängig von der Marktlage und eventuellen Fördermöglichkeiten ist. Nach Freigabe der Mittel durch den Aufsichtsrat Ende 2023, kann von einem kommerziellen Betrieb frühestens im Jahr 2027 ausgegangen werden.
Wasserstoff spielt bei der Standortsicherung natürlich auch eine Rolle. Die Möglichkeiten sind da recht vielfältig und können von einer Wasserstofftankstelle für Regionalbusse und kommunale Entsorgungsfahrzeuge, über eine Wasserstoffelektrolyse kombiniert mit einem Gaskraftwerk zur Besicherung der Stromversorgung bis hin zur Dekarbonisierung der chemischen Industrie reichen. Gespräche mit möglichen Partnern dazu gibt es bereits.
Am 18. Februar unterzeichneten die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (MITNETZ GAS) und die LEAG in Dresden im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer einen Kooperationsvertrag mit der Absicht, die Wasserstoff-Infrastruktur in Ostdeutschland voranzutreiben. Beide Unternehmen wollen gemeinsam wegweisende Wasserstofflösungen entwickeln, die von der Erzeugung über den Transport und die Verteilung bis hin zur Lieferung an Industriekunden reichen. Weiterhin will man auch im Bereich der Mobilitätslösungen zusammenarbeiten.