(Dresden, 2. Mai 2023) Gestern startete das Deutschlandticket. In Sachsen gibt es aber regional unterschiedliche Tarife bezüglich der Mitnahmeregeln. Die sächsische CDU-Fraktion fordert diesbezüglich von den ÖPNV-Zweckverbänden mehr Kundenfreundlichkeit.

Dazu sagt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Nowak: „Die Zweckverbände hatten die einmalige Chance, diesmal für die Kunden wirklich alles sehr einfach zu machen. Diese Chance wurde verpasst. Stattdessen herrscht weiter Kleinstaaterei im sächsischen ÖPNV und der Tarifwirrwarr geht weiter.“

„Beim Deutschlandticket gibt es einen bundesweiten Konstruktionsfehler: Bei den Beförderungsbedingungen herrscht Wildwuchs. Es gibt völlig unterschiedliche Mitnahmeregeln bei Kindern, Fahrrädern und Hunden. Es ist auf völlig verschiedene Weise geklärt, ab wann wie viele weitere Personen mitfahren dürfen und unter welchen Bedingungen ein Jobticket verfügbar ist. Dieser Konstruktionsfehler wird in Sachsen nochmals verstärkt“, so der Verkehrspolitiker.

„Sachsens fünf kommunale Zweckverbände müssen endlich mit dem Tarifwirrwarr aufhören. Das forderte 2017 schon die ÖPNV-Strategiekommission in ihrem Abschlussbericht. Passiert ist seitdem nichts im Punkt Vereinheitlichung der Tarife und Beförderungsbestimmungen. Nun wird auch das Deutschlandticket von lokaler Kirchturm-Verkehrspolitik bestimmt. Das ist aus Sicht der Kunden und damit für uns als Landespolitiker absolut ärgerlich“, kritisiert Nowak.

Nachbesserungsbedarf sieht Nowak auch bei der Akzeptanz des Deutschlandtickets auf zwei sächsischen Fernverkehrsstrecken. „Bisher sind Nahverkehrskarten zwischen Riesa und Dresden sowie Chemnitz und Dresden auch im IC und ICE gültig. Aber das Deutschlandticket gilt nicht, obwohl es für den Nahverkehr freigegeben ist. Dabei zahlt Sachsen alleine 4 Mio. Euro jährlich für die IC zwischen Chemnitz und Dresden. Gegenwert des Deals war die Nahverkehrsfreigabe! Das zuständige SPD-Verkehrsministerium muss da dringend handeln."