(Markkleeberg, 17. Juni 2023) Am heutigen 17. Juni jährt sich der Volksaufstand in der DDR zum 70. Mal. An diesem Tag erhoben sich mehr als eine Millionen Menschen in über 700 Städten, Gemeinden und Betrieben der DDR gegen das SED-Regime. Dieser Aufstand wurde auf brutalste Art und Weise mit Hilfe sowjetischer Kräfte niedergeschlagen. Allein im damaligen Regierungsbezirk Leipzig starben neun Menschen.
Aus spontanen Streiks entwickelte sich ein Aufstand und der Ruf nach Freiheit, Einheit und demokratischen Wahlen wurde laut. Insgesamt wurden während und nach dem Aufstand mindestens 55 Menschen getötet. Etwa 15.000 Menschen wurden festgenommen, rund 1.800 von ihnen wurden von DDR-Gerichten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Auch in Groitzsch kam es in mehr als sieben Betrieben, u.a. der BELLA-Schuhfabrik zu spontanen Streiks.
„Für viele ist sind die Geschehnisse vom 17. Juni 1953 bereits in Vergessenheit geraten, daher ist es insbesondere am heutigen 70. Jahrestag unsere Aufgabe, die Ereignisse in Erinnerung zu rufen und somit auch einer Verklärung der DDR entgegenzuwirken. Unsere sächsischen Gedenkstätten, die Opferverbände und die Zeitzeugen leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Wir dürfen die Menschen, die diesen Aufstand mit ihrem Leben oder hohen Repressalien bezahlt haben und das damit einhergegangene Unrecht nie vergessen“, so Oliver Fritzsche.